Erich Pommer

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Geburt:
20.07.1889
Tot:
08.05.1966
Lebensdauer:
76
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
49231
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
134
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
21180
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
57
Mädchenname:
Erich Pommer,
Zusätzliche namen:
Эрих Поммер
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
Geben Sie den Friedhof

Erich Pommer (* 20. Juli 1889 in Hildesheim; † 8. Mai 1966 in Los Angeles) war ein deutscher Filmproduzent. Mit Filmen wie Metropolis und Der blaue Engel mit Marlene Dietrich schrieb er Filmgeschichte.

Leben

Erich Pommer, Sohn des Wäschehändlers Gustav Pommer und seiner Ehefrau Anna geb. Jacobson, wurde am 20. Juli 1889 in Hildesheim geboren. 1896 zog die Familie nach Göttingen, wo der Vater die Göttinger Conservenfabrik übernahm. In Göttingen besuchte Pommer das Gymnasium. 1905 siedelte die Familie Pommer nach Berlin über.

Hier absolvierte Erich Pommer eine kaufmännische Lehre und wurde 1907 Verkäufer in der Berliner Filiale des französischen Gaumont-Konzerns. 1910 übernahm er die Leitung der Gaumont-Filiale in Wien. Nach seinem Militärdienst 1912 wechselte er zur französischen Filmgesellschaft Eclair und wurde deren Vertreter mit Sitz in Wien und ab 1913 in Berlin.

Im Ersten Weltkrieg erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach einer Verwundung arbeitete er ab 1917 an Wochenschauen und später als Leiter der Filmabteilung der Zensurstelle der Militärverwaltung Rumänien.

Bereits 1915 gehörte er mit anderen Gesellschaftern in Berlin zu den Mitbegründern der Decla-Film-Gesellschaft Holz & Co. Während Rudolf Meinert als Produzent fungierte, leitete Pommer die Auslandsvertretung. Im November 1921 fusionierte die Decla mit der Universum Film (Ufa), blieb aber mit Pommer als Direktor Teil des Ufa-Konzerns. Im Februar 1923 trat Pommer in den Vorstand der Ufa ein und war von 1923 bis 1926 Erster Vorsitzender der Spitzenorganisation der Filmindustrie (SPIO).

In diesen Jahren schuf Pommer einige Klassiker des deutschen Stummfilms. Metropolis war der visuell einflussreichsteStummfilm überhaupt und mit 5 Millionen Reichsmark der teuerste Film der deutschen Filmgeschichte. In dem 1927 uraufgeführten Werk führte Fritz Lang Regie. Die rekonstruierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist von derUNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt worden.

Nicht zuletzt wegen der enormen Kosten für diesen Film wurde Pommers Vertrag nicht verlängert. 1926/27 arbeitete er in den USA für Paramount und danach für MGM. Im November 1927 wurde er von der Ufa erneut als Produzent unter Vertrag genommen.

1930 entstand unter der Regie von Josef von Sternberg ein weiteres Meisterwerk: Der blaue Engel mit den Darstellern Emil Jannings (Professor Unrat), Marlene Dietrich (Lola Lola) und Hans Albers. Das Drehbuch des Films schrieb Carl Zuckmayer nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann. Pommer gilt als Entdecker von Marlene Dietrich.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er im März 1933 ins Ufa-Management zu Ernst Hugo Correll, Wilhelm Meydam, Hermann Grieving,Alexander Grau und Berthold von Theobald zitiert und ihm die Frage nach seiner Religionszugehörigkeit gestellt. Pommers Vertrag mit der Ufa wurde, da er als Jude galt, aufgelöst. Nach 1933 arbeitete er zuerst für Fox Film in Paris und später in Hollywood. Zu Beginn der 1940er Jahre geriet Pommer nach einer Erkrankung in eine wirtschaftliche Notlage und arbeitete mit seiner Frau Gertrud Ley in einer Porzellanfabrik. 1944 erfolgte seine Einbürgerung in die Vereinigten Staaten und 1946 kehrte er als oberster Filmoffizier der amerikanischen Militärregierung nach Deutschland zurück, wo er bis 1949 blieb. In dieser Funktion konzipierte er, zusammen mit Horst von Hartlieb (Geschäftsführer des Verbandes der Filmverleiher in Wiesbaden) und Curt Oertel (Dokumentarfilmregisseur, Vorsitzender des hessischen Produzentenverbands), Anfang 1948, in Anlehnung an den amerikanischen Production Code oder Hays Code von 1930/34 dieFreiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK).

Nach weiteren Produktionen, die er sowohl in Deutschland wie in den USA durchführte und die mit wechselhaftem Erfolg versehen waren, starb Erich Pommer 1966 in Los Angeles.

Pommers Sohn John Pommer arbeitete in den USA gleichfalls in der Filmbranche.

Würdigung

Caroline Lejeune schrieb 1931 über Pommer: "Sein Name für einen Film steht meistens für einen Erfolg an der Kinokasse, bedeutet gleichzeitig aber auch ein Versprechen im Hinblick auf die Intelligenz eines Films." In seiner 40-jährigen Tätigkeit brachte es Pommer insgesamt auf rund 200 Filmtitel, denen wiederum in dem Fernsehbeitrag Das Kabinett des Erich Pommer von Hans-Michael Bock und Ute T. Schneider ein cineastisches Denkmal gesetzt wurde.

1989 widmeten die Internationalen Filmfestspiele Berlin dem Produzenten zu seinem 100. Geburtstag eine umfassende Retrospektive. 1998 wurde in Potsdam-Babelsberg das Erich Pommer Institut für Medienrecht und Medienwirtschaft an der Universität Potsdam gegründet. Es beobachtet und begleitet aktuelle Entwicklungen der Film-, TV- und Musikwirtschaft. Neben der praxisorientierten Forschung und der universitären Lehre betreibt es branchenspezifische Weiterbildung und fundierte medienspezifische Beratung. In Potsdam erinnert ferner die Erich-Pommer-Straße an den Filmproduzenten.

Pommer wohnte bis zu seiner Emigration im Jahr 1933 auf dem Steglitzer Fichtenberg, einer schon im 19. Jahrhundert bevorzugten Wohngegend mit prätentiösenVillen. Am ehemaligen Wohnhaus im Carl-Heinrich-Becker-Weg brachte die Stadt Berlin eine Gedenktafel an.

Nachdem sich Pommers Geburtsstadt Hildesheim lange mit einer Ehrung schwer getan hatte, wurde am 7. Mai 2001 im Stadtteil Moritzberg die Erich-Pommer-Straße benannt und am 1. Oktober 2004 an seinem Geburtshaus in der Altpetristraße 7 eine Gedenktafel angebracht.

Filmografie (Auswahl)

  • 1913: Das Geheimnis der Lüfte
  • 1914: Der Todesritt auf dem Riesenrad
  • 1915: Der Barbier von Filmersdorf
  • 1915: Berlin im Kriegsjahr 1915 (Dokumentarfilm)
  • 1915: Der Herr ohne Wohnung
  • 1916: Der Weg der Tränen
  • 1916: Das Licht im Dunkeln
  • 1916: Das Geheimnis des Sees
  • 1917: Zwei blaue Jungen
  • 1917: Die Spinne
  • 1917: Das Defizit
  • 1917: Der Jubiläumspreis
  • 1917: Der Mann im Havelock
  • 1917: Die Königstochter von Travankore
  • 1917: Die gute Partie
  • 1918: Heide-Gretel
  • 1918: Das verwunschene Schloß
  • 1918: Das Lied der Mutter
  • 1918: Die Krone des Lebens
  • 1918: Inge
  • 1919: Der Weg, der zur Verdammnis führt, 2. Teil. Hyänen der Lust
  • 1919: Die Pest in Florenz
  • 1919: Die Spinnen, zwei Teile
  • 1919: Die Insel der Glücklichen
  • 1919: Wolkenbau und Flimmerstern
  • 1919: Halbblut
  • 1919: Harakiri
  • 1919: Das ewige Rätsel
  • 1919: Das Cabinet des Dr. Caligari
  • 1920: Opfer
  • 1920: Der Richter von Zalamea
  • 1920: Genuine
  • 1920: Die Jagd nach dem Tode
  • 1921: Schloß Vogelöd
  • 1921: Der müde Tod
  • 1922: Dr. Mabuse, der Spieler, 2 Teile
  • 1923: Der steinerne Reiter
  • 1923: Ein Glas Wasser
  • 1923: Der verlorene Schuh
  • 1923: Die Austreibung
  • 1923: Die Prinzessin Suwarin
  • 1923: Der Wetterwart
  • 1923: Seine Frau, die Unbekannte
  • 1923: Die Finanzen des Großherzogs
  • 1924: Die Nibelungen, 2 Teile
  • 1924: Der Turm des Schweigens
  • 1924: Dekameron-Nächte
  • 1925: Zur Chronik von Grieshuus
  • 1925: Varieté
  • 1925: Der rosa Diamant
  • 1925: Ein Walzertraum
  • 1926: Manon Lescaut
  • 1926: Der Geiger von Florenz
  • 1926: Die Brüder Schellenberg
  • 1926: Faust – eine deutsche Volkssage
  • 1926: Metropolis
  • 1927: Hotel Stadt Lemberg
  • 1927: Stacheldraht
  • 1928: Heimkehr
  • 1929: Asphalt
  • 1929: Melodie des Herzens
  • 1929: Liebeswalzer
  • 1930: Der blaue Engel
  • 1930: Liebling der Götter
  • 1930: Einbrecher
  • 1930: Die Drei von der Tankstelle
  • 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht
  • 1931: Voruntersuchung
  • 1931: Bomben auf Monte Carlo
  • 1931: Der Kongreß tanzt
  • 1931: Stürme der Leidenschaft
  • 1932: Der Sieger
  • 1932: Quick
  • 1932: Ein blonder Traum
  • 1932: Ich bei Tag und Du bei Nacht
  • 1932: F.P.1 antwortet nicht
  • 1933: Ich und die Kaiserin
  • 1934: Liliom
  • 1936: Feuer über England (Fire Over England)
  • 1939: Riff-Piraten (Jamaica Inn)
  • 1940: They Knew What They Wanted
  • 1951: Nachts auf den Straßen
  • 1952: Illusion in Moll
  • 1954: Eine Liebesgeschichte
  • 1955: Kinder, Mütter und ein General

Auszeichnungen

  • 1914: Eisernes Kreuz 2. Klasse
  • 1940: Goldpokal der University of New York (Motion Picture Department)
  • 1953: Deutscher Filmpreis: Goldener Leuchter (Produktion) für Nachts auf den Straßen
  • 1956: Preis der belgischen Filmkritik Grand-Prix de l'Union de la Critique de Cinéma für Kinder, Mütter und ein General
  • 1956: Golden Globe (Bester Ausländischer Film) für Kinder, Mütter und ein General
  • 1959: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 2011: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Literatur

  • Wolfgang Jacobsen: Pommer, Erich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 612 f. (Digitalisat).
  • Wolfgang Jacobsen: Erich Pommer. Ein Produzent macht Filmgeschichte. Argon, Berlin 1989, ISBN 3-87024-148-9.

Ursache: wikipedia.org

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