François Truffaut

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Geburt:
06.02.1932
Tot:
21.10.1984
Lebensdauer:
52
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
33683
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
92
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
14432
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
39
Zusätzliche namen:
François Truffaut, François Roland Truffaut, Fransuā Trifo, Франсуа Трюффо, François Truffaut;
Kategorien:
Drehbuchautor, Filmregisseur, Schauspieler
Nationalitäten:
 französisch
Friedhof:
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François Truffaut (* 6. Februar 1932 in Paris; † 21. Oktober 1984 in Neuilly-sur-Seine) war ein französischer Filmregisseur, Filmkritiker, Schauspieler und Produzent.

Leben

François Truffaut wurde 1932 als uneheliches Kind geboren. Seine Mutter Janine de Montferrand heiratete 1933 den Architekten und Bauzeichner Roland Truffaut, der François als seinen Sohn adoptierte. Dennoch wuchs François bei seiner Großmutter auf. Erst als diese 1942 starb, nahmen ihn die Eltern zu sich. Truffaut galt in seiner Jugend als schwer erziehbar, landete in mehreren Erziehungsheimen und schlug sich als junger Erwachsener mit Gelegenheitsjobs durch, bis er schließlich Soldat wurde. Doch auch aus der französischen Armee wurde er unehrenhaft entlassen, nachdem er vergeblich versucht hatte zu desertieren.

Truffaut begann 1951 als Filmkritiker beim Kinomagazin Les Cahiers du cinéma unter der Leitung von André Bazin zu arbeiten und avancierte neben Jacques Rivette, Jean-Luc Godard, Claude Chabrol und Éric Rohmer zu einem Hauptvertreter der Nouvelle Vague. 1954 veröffentlichte er in den Cahiers seine Kampfschrift Eine gewisse Tendenz im französischen Film, die zur Grundlage der Auteur-Theorie wurde. Als Filmkritiker hatte er maßgeblichen Anteil an der Anerkennung des Regisseurs als Künstler bzw. Autorenfilmer. Außerdem galt Truffaut als ausgesprochener Bücherliebhaber, auf diese Weise eignete er sich autodidaktisch eine gehobene Bildung an. Als eine Hommage an die Bücherwelt gilt sein Film Fahrenheit 451.

1956 war er Assistent von Roberto Rossellini und wurde 1957 Filmproduzent mit einer eigenen Firma. Sein 1959er Filmdebüt Sie küßten und sie schlugen ihn (nach seinem Kurzfilm Die Unverschämten) um den Jungen Antoine Doinel (gespielt von Jean-Pierre Léaud) setzte er 1968 mit der Liebesgeschichte um Antoine Doinel und Christine Darbon (Claude Jade) in Geraubte Küsse fort, schilderte 1970 deren Ehealltag in Tisch und Bett und beendete die Chronik des Paares 1979 mit Liebe auf der Flucht. Unvergessen sind auch seine poetische Dreiecksgeschichte Jules und Jim, das elegische Totendrama Das grüne Zimmer und sein Okkupationsdrama Die letzte Metro.

Der Filmproduzent Marcel Berbert produzierte die meisten Filme Truffauts durch die Produktionsfirma Les Films du Carrosse. Für den Filmverleih waren unterschiedliche Unternehmen verantwortlich, unter anderem United Artists. Der Musikwissenschaftler François Porcile, enger Freund von Truffaut, beriet ihn bei vier seiner Filme, als es darum ging, die Musik des Komponisten Maurice Jaubert behutsam zu adaptieren und den Bedürfnissen von Truffauts Filmen anzupassen. Dies geschah unter dem Dirigat von Patrice Mestral für die Filme Die Geschichte der Adele H., Taschengeld, Der Mann, der die Frauen liebte und Das grüne Zimmer.

François Truffaut war von 1957 bis 1965 mit Madeleine Morgenstern verheiratet. Der Ehe entstammen die Töchter Laura (* 1959) und Eva (* 1961). Eine Liebesbeziehung hatte er 1963 mit der 1967 verstorbenen Schauspielerin Françoise Dorléac. 1968 war er mit der Schauspielerin Claude Jade verlobt. Von 1979 bis zu seinem Tod lebte er mit der Schauspielerin Fanny Ardant zusammen, ihre gemeinsame Tochter heißt Josephine (* 1983).

Erst 1968, kurz vor dem Tod seiner Mutter, erfuhr Truffaut den Namen seines leiblichen Vaters: Roland Lévy war ein jüdischer Zahnarzt, der sich nach dem Krieg in Belfort niedergelassen hatte. Truffaut reiste nach Belfort und beobachtete dort seinen Vater. Er wagte es aber nicht, ihn anzusprechen und sah sich stattdessen im Kino Goldrausch von Charlie Chaplin an.

Truffaut erlag 1984 im Alter von nur 52 Jahren im Amerikanischen Krankenhaus Paris in Neuilly-sur-Seine einem Hirntumor. Er wurde auf dem Cimetière de Montmartre beigesetzt.

 

Grabplatte auf dem Friedhof Montmartre

 

Truffauts Engagement für Kinder

Auffallend in Truffauts Werken ist die starke Präsenz von Kindern. In vier seiner Filme (einschließlich eines Kurzfilms) spielen Kinder die Hauptrolle, in allen weiteren kommen Kinder zumindest vor.

Während sein früher Kurzfilm Die Unverschämten sich noch überwiegend mit der heiteren Seite der Kindheit befasst, handelte sein erster langer Spielfilm Sie küßten und sie schlugen ihn (1959) bereits vom Umgang von Erwachsenen mit problembehafteten Kindern. Seit dieser Zeit interessierte sich Truffaut für pädagogische Experimente mit schwierigen Kindern. Er setzte sich auch öffentlich für die Rechte schutzbedürftiger Kinder ein. 1964, im Jahr des Beginns der Arbeit an Der Wolfsjunge, wurde er Mitglied der Paten des Secours Populaire Français, eine Vereinigung, die sich um Probleme von Kindern und von benachteiligten Familien kümmert. 1967 wurde er Präsident des Stiftungsverbands der SOS-Kinderdörfer.

Im April 1967 erhielt er Gelegenheit, einen Tag lang auf dem Radiosender France-Culture das Programm zu gestalten. Er wählte das Thema Kindesmisshandlung. Die zehnstündige Sendung erhielt große Resonanz: Viele Anrufe, ausführliche Presseberichte und zweihundert Briefe von Zuhörern.

Sein Engagement für die Sache der Kinder liegt vor allem in Truffauts eigener Kindheit begründet. Im Paris des Zweiten Weltkriegs hatte er sehr unter der Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Erwachsenen zu leiden, seine Eltern eingeschlossen. Von anderen Kindern erfuhr er dagegen überwiegend Zuneigung, sie waren sein Rückhalt. Truffaut reflektierte in den Kinderfiguren seiner Filme die eigene Kindheit, wobei er wechselnde Perspektiven einnahm. Seit seinem Erstlingswerk war Jean-Pierre Léaud in der Rolle des Antoine Doinel Truffauts offensichtliches Alter Ego auf der Leinwand. Léaud verkörperte Doinel danach noch zweimal, bevor Der Wolfsjunge gedreht wurde, in dem Léaud zwar nicht auftrat, den Truffaut jedoch schließlich Léaud widmete.

1976 drehte er den Film Taschengeld, in dem Kinder die Hauptrollen spielen und den man als eine Hommage an die Kindheit interpretieren kann.

Filmografie

Arbeiten als Regisseur (und Mitarbeit an allen Drehbüchern):

  • 1955: Ein Besuch (Une visite) – der Film gilt als verschollen
  • 1957: Die Unverschämten (Les mistons) mit Gérard Blain und Bernadette Lafont
  • 1958: Eine Geschichte des Wassers (Une histoire d'eau) - Regie mit Jean-Luc Godard
  • 1959: Sie küßten und sie schlugen ihn (Les quatre cents coups) mit Jean-Pierre Léaud
  • 1960: Schießen Sie auf den Pianisten (Tirez sur le pianiste) mit Charles Aznavour
  • 1962: Jules und Jim (Jules et Jim) mit Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre
  • 1962: Liebe mit zwanzig (L’amour à vingt ans) (Segment: Antoine und Colette, Antoine et Collette)
  • 1964: Die süße Haut (La peau douce) mit Jean Desailly, Françoise Dorléac
  • 1966: Fahrenheit 451 (Fahrenheit 451) mit Oskar Werner
  • 1967: Die Braut trug schwarz (La mariée était en noir) mit Jeanne Moreau
  • 1968: Geraubte Küsse (Baisers volés) mit Jean-Pierre Léaud, Claude Jade
  • 1969: Das Geheimnis der falschen Braut (La sirène du Mississippi)
  • 1969: Der Wolfsjunge (L’enfant sauvage) mit Jean-Pierre Cargol, François Truffaut
  • 1970: Tisch und Bett (Domicile conjugal) mit Jean-Pierre Léaud, Claude Jade
  • 1971: Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent (Les deux anglaises et le continent)
  • 1972: Ein schönes Mädchen wie ich (Une belle fille comme moi) mit Bernadette Lafont
  • 1973: Die amerikanische Nacht (La nuit américaine) mit Jacqueline Bisset
  • 1975: Die Geschichte der Adèle H. (L’histoire d'Adèle H.) mit Isabelle Adjani
  • 1976: Taschengeld (L’argent de poche)
  • 1977: Der Mann, der die Frauen liebte (L’homme qui aimait les femmes) mit Charles Denner
  • 1978: Das grüne Zimmer (La chambre verte) mit François Truffaut, Nathalie Baye
  • 1979: Liebe auf der Flucht (L’amour en fuite) mit Jean-Pierre Léaud, Claude Jade
  • 1980: Die letzte Metro (Le dernier métro) mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu
  • 1981: Die Frau nebenan (La femme d'à côté) mit Gérard Depardieu, Fanny Ardant
  • 1983: Auf Liebe und Tod (Vivement dimanche!) mit Fanny Ardant, Jean-Louis Trintignant

Weitere Mitarbeit an Drehbüchern:

  • 1958: Les Surmenés
  • 1960: Außer Atem (À bout de souffle) mit Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg
  • 1960: Tire-au-flanc 62
  • 1964: Mata Hari, Agent H.21 (Mata-Hari)
  • 1988: Die kleine Diebin (La petite voleuse) mit Charlotte Gainsbourg
  • 1995: "Belle Époque" (Mini-TV-Serie) mit André Dussollier, Benno Fürmann

Arbeiten als Schauspieler:

  • 1956: Le coup du berger
  • 1959: Sie küßten und sie schlugen ihn (Les quatre cents coups)
  • 1969: Der Wolfsjunge (L’enfant sauvage)
  • 1971: Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent (Les deux anglaises et le continent)
  • 1973: Die amerikanische Nacht (La nuit américaine)
  • 1974: I’m a Stranger Here Myself
  • 1975: Die Geschichte der Adèle H. (L’histoire d'Adèle H.)
  • 1977: Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounters of the Third Kind)
  • 1978: Das grüne Zimmer (La chambre verte)

Bücher

  • 1966: Le cinéma selon Hitchcock
dt: 1973: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? – 1999: Truffaut, Hitchcock (erweiterte Neuausgabe)
  • 1974: Die Filme meines Lebens: Aufsätze und Kritiken
  • 1977: L’Homme qui aimait les femmes (Cinéroman), Flammarion

Auszeichnungen

  • 1959: Regiepreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes für Sie küßten und sie schlugen ihn
  • 1960: Preis der Association Française de la Critique de Cinéma für Sie küßten und sie schlugen ihn (Kategorie: Bester französischer Film)
  • 1960: Oscar-Nominierung für Sie küßten und sie schlugen ihn (Bestes Originaldrehbuch– gemeinsam mit Marcel Moussy)
  • 1961: Premio Sant Jordi für Sie küßten und sie schlugen ihn (Beste ausländische Regie)
  • 1962: Regiepreis des Festival Internacional de Cine de Mar del Plata für Jules und Jim
  • 1963: Nastro d’Argento für Jules und Jim (Beste ausländische Regie)
  • 1968: Louis-Delluc-Preis für Geraubte Küsse (Bester Film)
  • 1969: Preis der Association Française de la Critique de Cinéma für Geraubte Küsse (Bester französischer Film)
  • 1970: National Society of Film Critics Award für Geraubte Küsse (Beste Regie)
  • 1970: National Board of Review Award für Der Wolfsjunge (Beste Regie)
  • 1971: Preis der Association Française de la Critique de Cinéma für Der Wolfsjunge (Bester französischer Film)
  • 1974: New York Film Critics Circle Award für Die amerikanische Nacht (Beste Regie)
  • 1974: Preis der Association Française de la Critique de Cinéma für Die amerikanische Nacht (Bester französischer Film)
  • 1974: Britischer Society of Film and Television Arts Award für Die amerikanische Nacht (Beste Regie)
  • 1975: zwei Oscar-Nominierungen für Die letzte Metro (Regie, Originaldrehbuch – gemeinsam mit Jean-Louis Richard und Suzanne Schiffman)
  • 1975: New York Film Critics Circle Award für Die Geschichte der Adèle H. (Bestes Drehbuch – gemeinsam mit Jean Gruault und Suzanne Schiffman)
  • 1977: Preis der Association Française de la Critique de Cinéma für Die Geschichte der Adèle H. (Bester französischer Film)
  • 1981: drei Césars für Die letzte Metro (Film, Regie, Drehbuch – gemeinsam mit Suzanne Schiffman)
  • 1981: Luchino-Visconti-Preis bei der David-di-Donatello-Verleihung
  • 1983: Gilde-Filmpreis für Die Frau nebenan (Bester ausländischer Film – Preis in Silber)
  • 1984: Los Angeles Film Critics Association Award (Spezialpreis)

Darüber hinaus gewann Truffauts Regiearbeit Die amerikanische Nacht 1974 als französischer Beitrag den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, Geraubte Küsse (1969) und Die letzte Metro (1981) waren für denselben Preis nominiert.

Ursache: wikipedia.org, news.lv, nekropole.info, google.ru

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Jeanne MoreauJeanne MoreauPartner, Arbeitskollege23.01.192831.07.2017
        2Françoise DorléacFrançoise DorléacPartner, Freund, Arbeitskollege21.03.194226.06.1967

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