Gudrun Ensslin

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Dzimšanas datums:
15.08.1940
Miršanas datums:
18.10.1977
Mūža garums:
37
Dienas kopš dzimšanas:
30564
Gadi kopš dzimšanas:
83
Dienas kopš miršanas:
16987
Gadi kopš miršanas:
46
Pirmslaulību (cits) uzvārds:
Gudrun Ensslin,
Papildu vārdi:
Гудрун Энслин
Kategorijas:
Terorists
Kapsēta:
Dornhaldenfriedhof, Stuttgart-Degerloch

Gudrun Ensslin (* 15. August 1940 in Bartholomä; † 18. Oktober 1977 in Stuttgart-Stammheim) war eine deutsche Terroristin. Sie war Mitbegründerin und als eines der führenden Mitglieder der Rote Armee Fraktion an fünf Bombenanschlägen mit vier Todesopfern beteiligt.

Sie wurde 1972 verhaftet und wegen vierfachen Mordes 1977 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Sie beging am 18. Oktober 1977 in der Todesnacht von Stammheim Suizid.

Leben

Gudrun Ensslin war das vierte von sieben Kindern des evangelischen Pastors Helmut Ensslin und seiner Frau Ilse und wuchs in Tuttlingen (Baden-Württemberg) auf. Während ihrer Schulzeit verbrachte sie ein Jahr als Austauschschülerin in den Vereinigten Staaten. Nach dem Abitur an einer Mädchenschule 1960 studierte sie von 1960 bis 1963 an der Universität Tübingen Anglistik, Germanistik und Pädagogik, anschließend wechselte sie an die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, wo sie 1964 ihr Staatsexamen zur Volksschullehrerin machte. Danach studierte Ensslin in Berlin an der Freien Universität Germanistik. Sie erhielt für ihre Doktorarbeit über Hans Henny Jahnn ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Ensslin gründete 1963 zusammen mit ihrem Kommilitonen und Freund Bernward Vesper einen Kleinverlag, das Studio Neue Literatur. Es erschienen eine Anthologie deutscher Gedichte gegen die Atombombe Gegen den Tod und ein Gedichtband von Gerardo Diego. Beide arbeiteten während des Bundestagswahlkampfs 1965 im Wahlkontor Deutsche Schriftsteller in Berlin für die Kandidatur Willy Brandts. Am 13. Mai 1967 gebar sie Felix Ensslin, dessen Patenonkel Rudi Dutschke wurde. Im Sommer 1967 lernte Gudrun Ensslin Andreas Baader kennen, im Februar 1968 trennte sie sich von Bernward Vesper, der gemeinsame Sohn kam nach Gudrun Ensslins Verhaftung Anfang April 1968 zum Vater. Auf Gudrun Ensslins Initiative wurden die Rechte des Vaters im September 1969 eingeschränkt, und Felix Ensslin kam zu Pflegeeltern. Bernward Vesper starb im Mai 1971 durch Suizid.

Involviert in die Studentenunruhen der ausgehenden 1960er, engagierte sich Ensslin seit dem Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 in der Außerparlamentarischen Opposition. Nach politisch motivierten Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968 in Frankfurt am Main wurde Ensslin verhaftet und ebenso wie Andreas Baader, Thorwald Proll und Horst Söhnlein zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach der vorläufigen Verurteilung kamen die Beschuldigten wegen des Einlegens der Revision zunächst auf freien Fuß. Nachdem der Bundesgerichtshof die Revision der Angeklagten verworfen hatte und das Urteil aus dem Kaufhausbrandprozess damit rechtskräftig geworden war, tauchte Ensslin im September 1969 unter und flüchtete mit Baader und Astrid Proll nach Italien. Im Januar 1970 kehrte sie mit Andreas Baader nach Berlin zurück, wo Baader am 4. April 1970 festgenommen wurde.

Ensslin und Ulrike Meinhof planten die Befreiung Baaders, die am 14. Mai 1970 stattfand. Ein fingierter Recherchetermin wurde zur Flucht genutzt. Meinhof, Ingrid Schubert, Irene Goergens sowie ein bisher nicht identifizierter Mann nahmen an der Befreiung teil.

Es folgten zahlreiche Banküberfälle, um die folgenden Aktionen finanzieren zu können. Die Gruppe reiste verdeckt in ein palästinensisches Camp in Jordanien, um sich militärisch ausbilden zu lassen. Nach der Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland wurden zahlreiche Banküberfälle und fünf Sprengstoffanschläge verübt. Gudrun Ensslin war an der Mai-Offensive der RAF beteiligt, bei der insgesamt vier Menschen ums Leben kamen.

Am 7. Juni 1972 wurde sie in einer Hamburger Modeboutique verhaftet. Die Geschäftsführerin hatte in der abgelegten Jacke Ensslins eine Waffe ertastet und die Polizei gerufen. Es folgten langjährige Prozesse gegen Ensslin und die anderen Mitglieder der RAF. Inhaftiert wurde Gudrun Ensslin im eigens errichteten Hochsicherheitstrakt der JVA Stuttgart in Stuttgart-Stammheim. Sie beging ebenso wie Andreas Baader und Jan-Carl Raspe am 18. Oktober 1977 Selbstmord, indem sie sich mit Hilfe eines Lautsprecherkabels erhängte. Irmgard Möller, die einzige Überlebende der „Todesnacht von Stammheim“, und die Anwälte der Gefangenen behaupteten, es habe sich nicht um kollektiven Selbstmord gehandelt, sondern um staatlich angeordnete Morde. Nach Ansicht der Stuttgarter Staatsanwaltschaft sind diese Vorwürfe als Verschwörungstheorien widerlegt.

Gudrun Ensslin wurde am 27. Oktober 1977 in einem Gemeinschaftsgrab mit Andreas Baader und Jan-Carl Raspe auf dem Dornhaldenfriedhof in Stuttgart beigesetzt.

Christiane Ensslin (* 1939), eine ältere Schwester Gudruns, bemühte sich um Kontakte zu Angehörigen von Opfern der RAF (Ehefrau und Brüder des Gerold von Braunmühl) und gab 2005 – gemeinsam mit dem jüngeren Bruder Gottfried (1946–2013) – ein Buch mit Briefen ihrer Schwester Gudrun aus den Jahren 1972 und 1973 heraus.

Rezeption

Der deutsche Komponist Helmut Lachenmann vertonte in seiner Oper Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (1990–1996) u. a. auch einen Text Gudrun Ensslins. Die Oper wurde 1997 in Hamburg, 2000 in Tokyo und 2002 auf den Salzburger Festspielen aufgeführt.

Die österreichische Schriftstellerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek verwendete Tagebuchaufzeichnungen Ensslins in ihrem Montage-Text Wolken.Heim.

Die deutsche Schriftstellerin Christine Brückner ließ Ensslin in ihrem Buch Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen in einem fiktiven Monolog zu Wort kommen (Kein Denkmal für Gudrun Ensslin. Rede gegen die Wände von Stammheim).

Tondokument des Stammheim-Prozesses

Im Landesarchiv Baden-Württemberg befinden sich Tonbänder, die zwischen August 1975 und Februar 1977 während des Prozesses in Stuttgart-Stammheim aufgenommen worden waren und den Gerichtsschreibern bei ihrer Arbeit helfen sollten. Die zum Teil veröffentlichten Tondokumente umfassen u. a. eine Erklärung von Gudrun Ensslin zu Anschlägen der RAF.

Felix Robert Ensslin (* 13. Mai 1967 in Berlin) ist der Sohn der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin ein deutscher Kurator, Theaterautor, Dramaturg, Regisseur, Hochschullehrer und Philosoph.

Avoti: wikipedia.org

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        Helmut Eugen EnsslinTēvs24.05.190927.05.1984
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        Ilse EnsslinMāte
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