August Heinrich Hoffmann Von Fallersleben

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Dzimšanas datums:
02.04.1798
Miršanas datums:
19.01.1874
Mūža garums:
75
Dienas kopš dzimšanas:
82597
Gadi kopš dzimšanas:
226
Dienas kopš miršanas:
54911
Gadi kopš miršanas:
150
Papildu vārdi:
Август Генрих Гофман фон Фаллерслебен, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich Hoffmann,
Kapsēta:
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August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben (* 2. April 1798 in Fallersleben, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; † 19. Januar 1874 in Corvey) war Hochschullehrer für Germanistik, der wesentlich zur Etablierung des Fachs als wissenschaftlicher Disziplin beitrug, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb die spätere deutsche Nationalhymne, das Lied der Deutschen, sowie zahlreiche populäre Kinderlieder. Zur Unterscheidung von anderen Trägern des häufigen Familiennamens Hoffmann nahm er als Zusatz den Herkunftsnamen von Fallersleben an.

Leben

Geburtshaus in Fallersleben

Hoffmann war der Sohn des Kaufmanns, Gastwirts, Senators und Bürgermeisters von Fallersleben, Heinrich Wilhelm Hoffmann, und dessen Ehefrau Dorothea Balthasar. 1812 besuchte er nach der Fallerslebener Bürgerschule (Volksschule) die höhere Bürgerschule (Gymnasium) in Helmstedt. Zwei Jahre später wechselte er an das Martino-Katharineum nach Braunschweig. Im Mai 1815 debütierte er mit vier Gedichten.

Im April 1816, mit 18 Jahren, begann Hoffmann in Göttingen (nach eigenem Bekunden „mit wenig Geld und Lust“) ein Studium der Theologie und wurde im selben Jahr Mitglied der „Alten Göttinger Burschenschaft“. Eigentlich interessierte er sich mehr für die Geschichte des klassischen Altertums, sein Vorbild hierbei war Johann Joachim Winckelmann.

Als er 1818 bei Studien in Museum und Bibliothek der Stadt Kassel die Bekanntschaft von Jacob Grimm machte, fragte ihn dieser, ob ihm sein Vaterland nicht näher liege als die Antike. Daraufhin wechselte er zum Studium der deutschen Sprache und Literatur (Germanistik und deutsche Philologie). 1818 konnte ihn sein Vater mit seinen Beziehungen und Geld vor dem Militärdienst bewahren. Noch im selben Jahr folgte Hoffmann seinem Lehrer Friedrich Gottlieb Welcker an die Universität Bonn. Dort wurden Jacob Grimm und Ernst Moritz Arndt seine Dozenten. 1819 wurde er Mitglied der „Alten Bonner Burschenschaft“.

Am 8. Mai 1821 fand Hoffmann Bruchstücke des mittelalterlichen epischen Gedichts Otfried. Kurz darauf veröffentlichte er einen Aufsatz über diesen Fund mit dem Titel Bruchstücke vom Otfried …. Im gleichen Jahr erschien seine Gedichtsammlung Lieder und Romanzen, bei der er sich erstmals des Namens Hoffmann von Fallersleben bediente. Mit dem Zusatz seines Heimatortes wollte er lediglich Namensgleichheit vermeiden und war nicht darauf aus, einen Adelstitel vorzutäuschen.

Berufsleben

 

Im Dezember 1821 verließ er Bonn und ging nach Berlin, um mit Hilfe seines Bruders Bibliothekar zu werden. Dieser brachte ihn mit dem Freiherrn Gregor von Meusebach zusammen, dessen Privatbibliothek in ganz Preußen bekannt war. Im Kreis des Freiherrn Meusebach schloss Hoffmann Freundschaft mit Friedrich Karl von Savigny, Georg Friedrich Hegel, Adelbert von Chamisso, Ludwig Uhland und anderen.

1823 wurde Hoffmann zum Kustos der Universitätsbibliothek Breslau berufen. Dort wurde er 1830 in der Nachfolge von Johann Gustav Gottlieb Büsching zum außerordentlichen Professor für deutsche Sprache und Literatur berufen, 1835 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor.

1840 und 1841 erschien seine Gedichtsammlung Die unpolitischen Lieder (Teil 1 mit 140, Teil 2 mit 150 Gedichten). Die hohe Auflage von 12.000 Exemplaren stieß auf große Nachfrage. Während eines Aufenthalts auf der damals englischen Badeinsel Helgoland verfasste er am 26. August 1841 das Lied der Deutschen, das im Oktober des gleichen Jahres erstmals öffentlich in Hamburg gesungen wurde.

Hoffmanns besonderes Interesse galt der altniederländischen Sprache. Er unternahm insgesamt acht Reisen nach Holland und Flandern, wobei er Begründer der niederländischen Philologie wurde und die Ehrendoktorwürde der Universität Leiden erhielt. 1837 entdeckte er in Valenciennes die für die Romanistik wichtige Eulalia-Sequenz.

Haus von Hoffmanns Freund David Lochte, in dem er um 1848 Zuflucht fand Gedenktafel an Haus Hove in Wengern Wendepunkt

Wegen seines Eintretens für ein einheitliches Deutschland und seiner liberalen Haltung, die sich in seinen Unpolitischen Liedern äußerte, wurde Hoffmann 1842 von der preußischen Regierung pensionslos seiner Professur enthoben. Die Regierung warf ihm aufgrund der Schriften unter anderem „politisch anstößige Grundsätze und Tendenzen“ vor. Ein Jahr später entzog man ihm die preußische Staatsbürgerschaft und verwies ihn des Landes. Dies war der Wendepunkt in seinem Leben; Hoffmann ging ins Exil. Er irrte quer durch Deutschland, wurde aber von politischen Freunden aufgenommen. Zu seinem Freundeskreis im Exil gehörte der Vormärzpolitiker Georg Fein. Ständig von der Polizei bespitzelt, wurde er 39mal ausgewiesen, darunter dreimal aus seiner Heimatstadt Fallersleben. An etlichen Stationen seines Wanderlebens wurden im 20. Jahrhundert Schrifttafeln an den Gebäuden angebracht.

Für längere Zeit Unterschlupf erhielt er auf den mecklenburgischen Rittergütern Holdorf und Buchholtz (heute Ortsteil von Holthusen), dessen Besitzer ihn gegenüber den Behörden als Kuhhirten deklarierte. In der Abgeschiedenheit des Landlebens entstanden seine schönsten Kinderlieder; aus der Bekanntschaft mit dem zur Auswanderung nach Texas entschlossenen Pastor Adolf Fuchs entstanden die Texanischen Lieder. An der Märzrevolution 1848 nahm er nicht aktiv teil. Er wurde im Revolutionsjahr jedoch dank eines Amnestiegesetzes rehabilitiert und erhielt als Pension ein Wartegeld auf preußischem Boden ausgezahlt, seine Professur erhielt er aber nicht zurück.

Ehe und Familie Schloss in Corvey, Gemälde von Franz Friedrich Hoffmann-Fallersleben Hoffmanns Grabstätte in Corvey

1849 konnte Hoffmann rehabilitiert ins Rheinland zurückkehren. Noch im selben Jahr heiratete der 51-Jährige seine 18-jährige Nichte Ida vom Berge, eine Pastorentochter aus Bothfeld bei Hannover. Mit ihr hatte er einen Sohn, der 1855 in Weimar zur Welt kam. Er wurde auf die Namen Franz Friedrich nach seinen beiden Paten, Franz Liszt und Friedrich Preller, getauft. Nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, wo er ein Schüler von Theodor Hagen war, wurde Franz Friedrich Hoffmann-Fallersleben Landschaftsmaler. Bis 1888 lebte er in Weimar, danach als Professor in Berlin, wo er 1927 starb. Begraben ist er in Weimar. Seine Bilder sind heute im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg-Fallersleben ausgestellt.

Den Komponisten Liszt hatte der Dichter 1854 in Weimar kennengelernt, wo er im Auftrag des Großherzogs Carl Alexander eine literaturwissenschaftliche Zeitschrift herausgab. 1860 zog die Familie nach Corvey um. Dort bekam Hoffmann durch Vermittlung von Liszt und der Prinzessin Marie zu Sayn-Wittgenstein eine Anstellung als Schlossbibliothekar bei Herzog Victor I. Herzog von Ratibor. Noch im selben Jahr verstarb seine Ehefrau Ida. Im Alter von 75 Jahren starb August Heinrich Hoffmann nach einem Schlaganfall am 19. Januar 1874 in Corvey. Er wurde in Anwesenheit von mehr als tausend Trauergästen neben seiner Gattin auf dem Friedhof neben der ehemaligen Abteikirche von Corvey beigesetzt.

Politische Bedeutung

Steinbüste in Fallersleben Bronzerelief am Niedersächsischen Landtag

Die Politisierung Hoffmanns erfolgte bereits in seiner Kindheit. Wenige Jahre nach der Französischen Revolution geboren, wuchs er in die Reste des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation hinein mit hunderten kleinster, absolutistisch regierter Fürstentümer. Als Kind erlebte er in der Zeit der napoleonischen Besatzung die Einführung von Bürgerrechten (Gleichheit vor dem Gesetz, Religionsfreiheit, öffentliche Gerichtsverfahren usw.). Nach dem Rückzug der Grande Armée infolge der Niederlage in Russland 1812 wurde in der Heimat des Dichters die alte Adelsordnung in Form des Königreichs Hannover wieder installiert.

Die politische Bedeutung Hoffmanns bestand im Kampf für die verloren gegangenen bürgerlichen Freiheiten und in den Bestrebungen zur Schaffung eines geeinten, deutschen Vaterlandes. Letzteres geschah vor allem durch sein Deutschlandlied, das seinerzeit von Studenten und freiheitlich gesinnten Bürgern begeistert gesungen wurde. Seine Gedichte der Unpolitischen Lieder, welche ganz und gar nicht unpolitisch waren, griffen die staatlich-politischen Verhältnisse jener Zeit an, wie Kleinstaaterei, Pressezensur, Fürstenwillkür sowie Allmacht von Polizei und Militär.

Prägend für seine Haltung gegenüber Frankreich war für ihn wie für viele seiner Generation das Erlebnis der Rheinkrise, in der 1840/1841 Frankreich Anspruch auf das Rheinland erhob. Die Ablehnung solcher Expansionswünsche war auch der Anlass, das Lied der Deutschen zu schreiben. In dessen erster Strophe ruft er zur Einigkeit der Deutschen auf, die zum Triumph über jeden Angreifer führen werde („Deutschland über alles“). Die Ablehnung gegen Frankreich verfestigte sich auch bei Fallersleben, je länger dieses gegen eine deutsche Einigung arbeitete. Im deutsch-französischen Krieg im Sommer 1870 schrieb er:

„[…] und lässt uns nur den Hass übrig, den Hass gegen dies verworfene Franzosengeschlecht, diese Scheusale der Menschheit, diese tollen Hunde, diese grande nation de l'infamie et de la bassesse. Gott gebe und Er gibt es, dass wir aus diesem schweren Kampfe glorreich hervorgehen und der Menschheit den großen Dienst erweisen, dass mein, unser aller ‚Deutschland über alles‘ zur Wahrheit wird.“

– Brief an Adolf Strümpell, 27. August 1870

Hoffmann schrieb auch antijüdische Gedichte wie z. B. Emancipation (1840), in dem es an das Volk „Israel“ gerichtet heißt: „Du raubtest unter unseren Füßen / Uns unser deutsches Vaterland ... Und bist durch diesen Gott belehret, / Auf Wucher, Lug und Trug bedacht. ... Willst du von diesem Gott nicht lassen, / Nie öffne Deutschland dir sein Ohr.“

Nach dem Erscheinen seiner Unpolitischen Lieder hatte er jedoch wegen seines Nationalismus, der auf Entmachtung der einzelnen Fürsten zielte, zunächst große Probleme mit der preußischen Regierung. 1842 wurde er aus dem Lehramt entlassen und war mehrere Jahre ohne feste Anstellung.

1845 besuchte Hoffmann die Herzogtümer Schleswig und Holstein, anfangs voller Begeisterung für die deutsch-nationale Erhebung gegen die dänische Königsmacht. Nach einer Zusammenkunft in der Stadt Schleswig schrieb er jedoch enttäuscht in seinem Tagebuch:

„Diese Schleswiger haben ja fast nur die Sprache mit uns gemeinsam. In ihnen steckt das dänische Wesen sehr tief, und es tritt hervor bei jeder Gelegenheit…“

Seine Werke machten Hoffmann von Fallersleben auf einen Schlag berühmt, kosteten ihn aber auch die berufliche Karriere. Die Erfüllung seines größten politischen Wunsches, ein vereintes Deutschland, erfuhr Hoffmann noch zu Lebzeiten, als 1871 das Deutsche Reich unter Otto von Bismarck gegründet wurde.

Gedenken

Bildnis des Dichters Hoffmann von Fallersleben vom Maler Ernst Henseler

Im Schloss Fallersleben hat die Stadt Wolfsburg ein Hoffmann-von-Fallersleben-Museum eingerichtet. Das Geburtshaus Hoffmanns wird heute als Hotel-Restaurant mit Saalbetrieb (Hoffmann-Haus) geführt und ist im Besitz der Stadt Wolfsburg. Vor dem Gebäude steht eine Steinbüste des Dichters.

Siegfried Neuenhausen fertigte 2007 ein Bronzerelief mit dem Bildnis des Dichters. Es ist in Hannover am Niedersächsischen Landtag im Leineschloss an einem beschrifteten Torbogen angebracht. Als Zweitanfertigung hängt das Relief seit 2008 im Rathaus in Wolfsburg.

Auf der Nordseeinsel Helgoland ist ihm ein Denkmal errichtet, ebenso in Höxter. In mehreren Städten wurden Schulen nach ihm benannt (wie Braunschweig, Hannover, Höxter, Lütjenburg, Weimar und Wolfsburg). Zu seinem Andenken verleiht die Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft alle zwei Jahre den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis. Außerdem wird jedes Jahr am 1. Mai, dem Gedenktag des Amtsantritts Hoffmanns als Bibliothekar in Corvey (1860), im Kaisersaal des Schlosses Corvey die Hoffmann-von-Fallersleben-Medaille an eine Persönlichkeit verliehen, die sich besonders für die Einheit Deutschlands eingesetzt hat.

In Hannover-Bothfeld an der St.-Nicolai-Kirche wurde 1941 am 100. Jahrestag des Deutschland-Liedes eine Eiche im Gedenken an den Dichter gepflanzt. In Bothfeld gründete er 1849 seine Familie und dichtete viele Heidelieder. Darauf weist ein Gedenkstein hin.

In Bingen-Bingerbrück wurde 2009 ein Weg zur Elisenhöhe auf den Namen „Hoffmann-von Fallersleben-Weg“ eingeweiht. Er bietet einen weiten Ausblick auf Bingerbrück, den Ort, in dem Hoffmann von Fallersleben 1849 bis 1851 wohnte.

Werk

Handschrift des Autors Das Lied der Deutschen als Faksimile aus der Berlinka (Sammlung)

Neben seiner politischen Lyrik schuf der Dichter 550 Kinderlieder, von denen er 80 vertonte, viele in Zusammenarbeit mit seinem Freund Ernst Richter. Des Weiteren schrieb er Volks- und Vaterlandslieder. Die bekanntesten Lieder sind:

  • Das Lied der Deutschen, dessen dritte Strophe die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland ist
  • Alle Vögel sind schon da (in Althaldensleben verfasst)
  • Wer hat die schönsten Schäfchen
  • Ein Männlein steht im Walde (Dez. 1843)
  • Summ, summ, summ (...Bienchen summ herum)
  • Winter ade , scheiden tut weh
  • Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald
  • Der Kuckuck und der Esel
  • a-a-a, der Winter der ist da
  • Morgen kommt der Weihnachtsmann
  • Der Frühling hat sich eingestellt
  • Auswanderungslied
  • Abend wird es wieder
  • Im Herbst

Bibliographie

Foto (Carte de visite) um 1865

Hoffmann von Fallersleben als Autor (Erstdruck: Verlag, Erscheinungsort und -jahr):

  • Unpolitische Lieder I. Hoffmann und Campe, Hamburg 1841
  • Unpolitische Lieder II. Hoffmann und Campe, Hamburg 1842
  • Vorrede zu politischen Gedichten aus der deutschen Vorzeit. G.L. Schuler, Straßburg 1842 (herausgegeben und mit einem Nachwort von Georg Fein)
  • Deutsche Lieder aus der Schweiz. Winterthur und Zürich 1843
  • Siebengestirn gevatterlicher Wiegen-Lieder für Frau Minna von Winterfeld. Polnisch Neudorf. 20. Rosenmonds 1827. Gedruckt und verlegt von Forster, Hochheimer u. Comp. zu den 4 Thürmen. 8°. 10 SS.
  • Fünfzig Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben nach Original- und bekannten Weisen mit Clavierbegleitung von Ernst Richter. Xaver und Wigand, Leipzig 1843
  • Fünfzig neue Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben nach Original- und bekannten Weisen mit Clavierbegleitung. von Ernst Richter, Friedrich Wassermann, Mannheim 1845
  • Vierzig Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben nach Original- und Volks-Weisen mit Clavierbegleitung. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1847
  • Mein Leben: Aufzeichnungen und Erinnerungen. Sechs Bände, Carl Rümpler, Hannover 1868–1870

Hoffmann von Fallersleben als Herausgeber:

  • Politische Gedichte aus der deutschen Vorzeit. 1843 (Digitalisat)

Sammlungen:

  • Gesammelte Werke, 1893 (postum)

 

Avoti: wikipedia.org

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