Roger Peyrefitte

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Dzimšanas datums:
17.08.1907
Miršanas datums:
05.11.2000
Mūža garums:
93
Dienas kopš dzimšanas:
42595
Gadi kopš dzimšanas:
116
Dienas kopš miršanas:
8545
Gadi kopš miršanas:
23
Papildu vārdi:
Roger Peyrefitte
Kategorijas:
Diplomāts, Rakstnieks
Tautība:
 francūzis
Kapsēta:
Norādīt kapsētu

Roger Peyrefitte (* 17. August 1907 in Castres, Département Tarn; † 5. November 2000 in Paris) war ein französischer Schriftsteller und Diplomat. Er gilt als Pionier der Homosexuellen-Literatur.

Leben

Jugend und diplomatische Karriere

Geboren in einer wohlhabenden Familie aus Languedoc im Südwesten Frankreichs, besuchte er zunächst verschiedene Jesuiten- und Lazaristen-Kollegs und studierte später Sprachen und Literatur in Toulouse, bevor er in die elitäre École libre des sciences politiques (heute Institut d’études politiques de Paris) eintrat. 1930 schloss er seine Studien als Bester seines Jahrgangs ab und begann 1931 seine diplomatische Laufbahn im französischen Außenministerium. Er war von 1933 bis 1938 Botschaftssekretär in Athen. Zurück in Paris unterbrach er aus persönlichen Gründen - im Jahre 2010 wurde bekannt: nachdem er beim sexuellen Verkehr mit Minderjährigen aufgegriffen wurde - (oder wegen des Verdachts der Kollaboration) von Oktober 1940 bis Mai 1943 seine Arbeit für das Außenministerium. Seine Karriere wurde 1945 wegen der Anschuldigung der Kollaboration mit Nazi-Deutschland endgültig beendet. Er wurde allerdings 1962 rehabilitiert.

Kampf für die Homosexualität

Peyrefitte lebte offen homosexuell. Des Weiteren befürwortete er Päderastie: "J'aime les agneaux pas les moutons!" (Ich mag die Lämmer, nicht die Schafe!). Weit mehr noch als André Gide, und im Gegensatz zu Henry de Montherlant, dessen Freund er lange Zeit war, vertrat er in seiner literarischen Karriere ausführlich seine Liebe zu Knaben.

Gleichzeitig war er gelegentlich offen für den fundamentalistischen Katholizismus. Obwohl er zeit seines Lebens gegen die katholische Kirche immer wieder polemisierte, empfing er die Sterbesakramente der Kirche. Peyrefitte starb in Paris mit 93 Jahren an der Parkinson-Krankheit und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Alet-les-Bains (Département Aude).

Schriftstellerische Karriere

In seinen oft kontroversen Werken legte er sich mit vielen Gruppierungen und Einzelpersonen an. Er machte weder vor seinen ehemaligen Arbeitgebern vom Quai d’Orsay noch vor der katholischen Kirche halt. Das brachte ihm viele Feinde, u. a. Marlene Dietrich, Françoise Sagan, André Gide und Henry de Montherlant.

Les Amitiés particulières (Heimliche Freundschaften)

Für dieses 1944 erschienene Werk erhielt Peyrefitte auf Anhieb 1945 den Theophraste-Renaudot-Preis. Der Autor löste mit dem Buch einen Skandal aus, denn es deckte recht unorthodoxe amouröse Neigungen in einem katholischen Knabeninternat auf, indem es die Liebe zweier 14 und 12 Jahre alter Jungen zueinander beschreibt. Obschon die Sexualität nur diskret angedeutet wird, ist sie doch ständig im Hintergrund präsent in den hitzigen Gefühlen der Jungen und bisweilen auch der Erwachsenen. So etwa als der junge Alexander seinem Freund diese Frage stellt: "Georges, weißt du Sachen, die man nicht wissen sollte?"

Man kann diese bewegende Geschichte inmitten einer ausschließlich männlichen Gemeinschaft als eine tragische Konfrontation zweier Religionen verstehen: derjenigen von Christus und derjenigen des Knaben. Jede der Hauptpersonen ist mehr oder weniger durchzogen vom Kampf zwischen der mystischen Liebe einerseits und der Liebe zu Knaben andererseits, zwischen dem offiziellen Christentum und der heimlich triumphierenden Päderastie. Es ist dieser gleichsam mystische Charakter, der in Verbindung mit der Versiertheit des Autors in klassizistischem Stil und strenger Komposition Les Amitiés particulières zu einem Kultbuch werden ließ.

Zwanzig Jahre nach der Buchveröffentlichung verfilmte Jean Delannoy 1964 den Roman (s. Heimliche Freundschaften). Der Film fand eine triumphale Aufnahme auf der Biennale in Venedig. Zwar hat er nicht die Dichte und Tiefe des Romans, besticht aber durch die schauspielerischen Qualitäten von Didier Haudepin (Alexandre), Michel Bouquet (Pater de Trennes) und Louis Seigner (Pater Lauzon). Die größten Unterschiede zwischen Buch und Film sind das Alter der beiden Protagonisten und die Dauer der Beziehung. Im Film ist Alexandre am Beginn der Beziehung 10 Jahre alt, während Georges 17 ist, und die Beziehung der beiden besteht durch die ganze dreijährige Oberstufenzeit Georges' hindurch, bis er kurz vor dem Abitur steht. Ein weniger bedeutender Unterschied besteht auch darin, dass Georges im Buch blond ist, im Film jedoch schwarzhaarig, wodurch einige Anspielungen zwischen ihm und Alexandre betreffs der Haarfarbe wegfallen.

Während der Dreharbeiten in der Abtei von Royaumont verliebte sich Roger Peyrefitte in den damals dreizehn- oder vierzehnjährigen Alain-Philippe Malagnac d’Argens de Villele, mit dem er fortan eine leidenschaftliche Beziehung führte, die unter anderem in den Geschichten Notre amour und L'Enfant de cœur thematisiert wird. Peyrefitte unterstützte ihn später finanziell und musste in den 1980er-Jahren deswegen sogar seine Münz-, Bücher- und Skulpturensammlungen verkaufen. Seine umfangreiche Sammlung erotischer Kunst wurde in Paris 1978 versteigert. Sie bildet nun die Basis der „Sammlung Dominik M. Klinger“, die mit mehr als 4000 Objekten eine der größten ihrer Art in Privatbesitz weltweit ist.

Historische und satirische Schriften

1953 rief das Buch Les Clés de saint Pierre, von dem Kritiker meinten, Peyrefitte verspotte darin Papst Pius XII., einen Skandal hervor. François Mauriac drohte damit, die Wochenzeitschrift L'Express zu verlassen, falls diese weiterhin für das Buch Werbung machen sollte. Die Konfrontation zwischen den beiden Schriftstellern steigerte sich noch, als der Film Les Amitiés particulières herauskam und gipfelte in einem harschen offenen Brief von Peyrefitte, der nicht zögerte, versteckte homosexuelle Neigungen von Mauriac anzusprechen und ihn der Scheinheiligkeit zu bezichtigen.

Die gut belegten historischen Romane von Roger Peyrefitte gründen sich auf reale historische oder aktuelle Tatsachen. Die Biografie Alexanders des Großen wurde für die Historiker zum wichtigsten Referenzwerk über diesen mazedonischen Eroberer.

Der Großteil seiner Werke besteht jedoch im Wesentlichen aus Satiren, auch wenn diese bisweilen der Realität unerwartet nahekommen (vgl. Les Ambassades). Einige seiner Arbeiten wenden sich an Spezialisten (Chevaliers de Malte, Les Juifs). Das Werk Les Juifs bzw. Die Juden behandelte die Abstammung des Großteils der europäischen Führungselite in Bereichen wie Politik und Wirtschaft und behauptete, dass nahezu jeder einflussreiche Politiker, egal ob in Frankreich, Deutschland oder den Niederlanden Jude war. Er wurde dafür u.a. von den Rothschilds verklagt. Auch wenn Peyrefittes Humor ganz reizvoll ist, erweisen sich manche Texte für den Unkundigen gelegentlich doch als etwas langweilig (Fils de la Lumière).

In den meisten seiner Werke über Themen der Gegenwart konnte er es nicht lassen, bekannte Persönlichkeiten als mit seiner sexuellen Orientierung Gleichgesinnte zu outen wie z.B. Henry de Montherlant oder Papst Paul VI. Roger Peyrefitte prangerte auch diverse Fehler von Personen an, die er inszenierte, um den Leser zu amüsieren, weshalb es für viele sehr gefährlich war, mit ihm Umgang zu haben. Eine der wenigen Persönlichkeiten, über die er voll des Lobes war, war seine (platonische) Freundin Sylvie Vartan. (vgl. L'enfant de coeur)

Peyrefitte schrieb auch über Baron Jacques d’Adelswärd-Fersens Exil in Capri (L'Exilé de Capri) und übersetzte griechische päderastische Liebesgedichte (La Muse garçonnière).

Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. Im Feuilleton einer auflagenstarken Athener Zeitung erschienen Ende der 1970er-Jahre einige von ihnen unter dem Namen Rozé Perfit.

Ehrungen

  • 1944 Prix Renaudot für seinen Roman Heimliche Freundschaften.

Avoti: wikipedia.org

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        1Alain-Philippe MalagnacAlain-Philippe MalagnacDēls16.07.195116.12.2000

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